Online-Präsenz

Welche Social-Media-Kanäle eignen sich für Gesundheitsfachpersonen?

Veröffentlicht am 08/09/2020

Maitriser les réseaux sociaux

Facebook, Twitter, Linkedin, Snapchat, Instagram, TikTok… Kaum zu übersehen ist die Zahl der sozialen Netzwerke, die mittlerweile zum Alltag gehören. Doch nicht nur die private Nutzung, sondern auch die berufliche Nutzung verschiedener Social-Media-Kanäle gehört zum «Must» jedes Unternehmens: So dient gerade den medizinischen Einrichtungen (wie Arztpraxen und Spitäler) eine durchdachte Kommunikation via Social Media dazu, um Vertrauen, Offenheit und Professionalität zu signalisieren.

Jedoch reicht es dabei nicht, einfach Profile aufzuschalten. Social Media bedarf einer regelmässigen Pflege. Und diese setzt eine klare Strategie voraus. Aus diesem Grund präsentieren wir Ihnen LinkedIn, Facebook, Twitter und Instagram im Überblick, sprich, die relevantesten sozialen Netzwerke für Gesundheitsfachpersonen und deren Patientinnen und Patienten.

Warum soll ich als Gesundheitsfachperson auf Social Media sein?

Social Media birgt zahlreiche Vorteile für Gesundheitsfachpersonen:

  • Social-Media-Kanäle als Informationsquelle: Viele Menschen nutzen das Internet und die sozialen Netzwerke als ihre Hauptinformationsquelle. So ist die Liste der Gesundheitsinstitutionen und -einrichtungen lang, die via Social Media regelmässig qualitativ hochwertige und praktische Informationen an Patientinnen, Patienten und Gesundheitspersonen vermittelt. Das Stadtspital Waid und Triemli beispielsweise informiert auf seinem Facebook-Account vor allem über aktuelle Themen und reagiert schnell auf online gestellte Fragen.
  • Social-Media-Kanäle als virtueller Gemeinschaftsraum: Soziale Netzwerke haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr als Orte für den virtuellen Austausch Durch Social Media wird mitunter auch die virtuelle Zusammenarbeit sowie der Wissenstransfer zwischen Fachleuten im Gesundheitswesen angeregt. Auf Facebook oder LinkedIn tauschen sich Gruppen von Ärztinnen und Ärzten, ob privat oder öffentlich zugänglich, über ihre Praxen oder über administrative Fragen aus. Ein Beispiel dafür ist in der Westschweiz zu finden: Die Facebook-Gruppe «Médecins Romands – Toutes les informations dont les médecins romands ont besoin pour vivre leur profession avec passion» (zu Deutsch: Médecins Romands – Alle Informationen, die Ärzte in der Westschweiz brauchen, um ihren Beruf mit Leidenschaft auszuüben) hat mehr als 1200 Mitglieder, die täglich im regen Austausch zueinander stehen!
  • Social-Media-Kanäle zur Beschleunigung der Informationsverbreitung: Gerade in Netzwerk wie Twitter ermöglicht es, Informationen in Echtzeit auszutauschen und sofort zu reagieren. Gesundheitsfachpersonen oder -institutionen können diese Instrumente somit dafür nutzen, um schnell wichtige Informationen an ihre Zielgruppe zu bringen. Beispielsweise nutzt das BAG während der COVID-19-Pandemie seinen Twitter-Account, um aktuelle Informationen über die Zahl der Infizierten in den verschiedenen Kantonen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Welche sozialen Netzwerke sollten also in welchen Kontexten genutzt werden?

1 LinkedIn für Ärzte: einzigartige Sichtbarkeit

LinkedIn ist wohlgemerkt das am stärksten auf den beruflichen Kontext spezialisierte soziale Netzwerk. Mit mehr als 2,9 Millionen Mitgliedern in der Schweiz (Hootsuite, 2020) verfolgt LinkedIn zwei Hauptziele:

  • Die Online-Präsenz mit dem eigenen «Online-Lebenslauf» verbessern, indem Sie Ihre beruflichen Verpflichtungen, Fähigkeiten und Veröffentlichungen auflisten.
  • Ihnen helfen, mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu treten und über Themen auf dem Laufenden zu halten, wie z.B. über Neuigkeiten über Telemedizin oder Jobmöglichkeiten in medizinischen Einrichtungen.

Wenn Sie Ideen zur Vervollständigung und Optimierung Ihres LinkedIn-Profils benötigen, können Sie sich beispielsweise von den Gesundheitsfachpersonen Sandra Tresch oder Michelle Larson inspirieren lassen.

2 Facebook für Ärzte: Ort des Austauschs

Facebook ist das meistgenutzte Netzwerk der Welt. Mit mehr als 4,2 Millionen Nutzerinnen Nutzern allein in der Schweiz (laut Facebook Insights, 2017) ermöglicht es Facebook jedem/er, mit Familie, Freunden und Berufskollegen in Kontakt zu bleiben und Informationen auszutauschen.

ACHTUNG: Grundsätzlich ist es wichtig, dass das persönliche Profil auf Facebook privat und nicht für Patientinnen und Patienten sichtbar ist. Auf diese Weise wird sowohl die eigene als auch die Privatsphäre der Patienten geschützt als auch Berufliches und Privates klar auseinandergehalten.

Für eine medizinische Einrichtung kann es durchaus sinnvoll sein, eine professionelle Seite auf Facebook zu erstellen. Sie sollte jedoch regelmässig aktualisiert und gepflegt werden. Beispielsweise können Fragen von Patienten schnell beantwortet oder über besondere Ereignisse berichtet werden (z.B. Änderungen der Öffnungszeiten während der Ferien können Sie auf Ihrer Facebook-Seite mitteilen).

3 Twitter für Ärzte: Bleiben Sie auf dem neusten Stand

Twitter ist ein wichtiges soziales Netzwerk mit etwas mehr als einer Million Schweizer Nutzern (Hootsuite, 2020). Auf Twitter veröffentlicht man schnelle und kurze Mitteilungen bzw. Tweets, die aus maximal 280 Zeichen bestehen und bei Bedarf mit einem Bild, einer Grafik oder einem Link zu einer Website ergänzt sind. Vor allem Zeitungen, Newsplattformen sowie Gesundheitseinrichtungen und -organisationen nutzen Twitter, um in Krisensituationen schnell und effizient zu kommunizieren oder allgemein über bestimmte Themen zu informieren.

Die Verwendung von Hashtags erleichtert die Suche nach spezifischen Informationen, die Sie interessieren. Mit dem “#”-Hashtag, gefolgt von einem ungetrennt geschriebenen Wort, können Sie Kategorien von Netzwerkinformationen zusammenfassen. Wenn Sie zum Beispiel auf Twitter nach #COVID19 suchen, werden alle Tweets mit demselben Hashtag aufgelistet, also alle Informationen darüber.

Für Gesundheitsfachpersonen kann es interessant sein, Vordenkern des Gesundheitswesens für Infos zu folgen oder über Twitter die Meinung von Berufskollegen einzuholen. Der #DocTocToc-Hashtag, der vor allem in französischsprachigen Regionen verwendet wird, ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, anderen Spezialisten Fragen zu stellen und sich mit ihnen auszutauschen.

Twitter kann in diesem Sinne als eine Quelle der Information und der schnellen Interaktion mit Berufskollegen dienen.

4 Instagram für Ärzte: Mit ästhetischen Inhalten ein junges Publikum erreichen

Instagram ist mit 2,7 Millionen Nutzern das zweitgrösste soziale Netzwerk der Schweiz (Hootsuite, 2020). Es hat ein jüngeres Publikum (75% der Benutzer sind unter 35 Jahre alt). Instagram unterscheidet sich von anderen Plattformen durch die Form der dort veröffentlichten Inhalte: So liegt der Fokus auf Instagram hauptsächlich auf dem Visuellen und Ästhetischen, also Fotos und Videos. Dabei werden die Inhalte überwiegend auf Smartphones abgerufen. Die Form der Publikationen bzw. Posts ist ebenso wichtig wie deren Inhalt. Neben den meisten grossen Gesundheitseinrichtungen nutzen auch Gruppenpraxen dieses Medium, um über bestimmte Themen zu kommunizieren. Zum Beispiel präsentiert die Präventionskampagne LoveLife des BAG auf seinem Konto @lovelife_schweiz wichtige Statistiken zur Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten.

Immer mehr Kliniken in der Schweiz beginnen ebenfalls, Inhalte zu posten, um eine jüngere Bevölkerung zu erreichen, wie zum Beispiel die Klinik für Plastische Chirurgie und Dermatologie skinmed_switzerland.

Praxisassistentin Kathrin Döring Skinmed

Auf Instagram sind auch zahlreiche Unterhaltungskanäle für Gesundheitsfachpersonen zu finden. Ein Beispiel dafür ist der Kanal “swissspitalswag“, worauf regelmässig humorvolle und sarkastische Witze, Anekdoten und Memes gepostet werden, die über den turbulenten Alltag von Gesundheitsfachpersonen erzählen.

Swiss Spital Swag

Kurz und kompakt: Social-Media-Kanäle und Gesundheitsfachpersonen

Soziale Netzwerke sind, sofern sie richtig eingesetzt werden, grossartige Instrumente, um mit Ihren Patientinnen und Patienten zu kommunizieren und den Austausch mit Ihren Berufskollegen zu fördern. Denn Social Media ermöglicht Ihnen Folgendes:

  • Relevante Informationen zu erhalten, indem Sie den Neuigkeiten der Gesundheitseinrichtungen folgen.
  • Mit Ihren Kollegen virtuell zusammenzuarbeiten und deren Meinung zu gewissen Themen einzuholen.
  • Informationen über Ihre Praxis oder medizinische Einrichtung an die breite Öffentlichkeit zu bringen.

Diese einfach zu bedienenden, digitalen Werkzeuge bergen jedoch einige Risiken, denen man sich bewusst sein soll. Lesen Sie weiter im Artikel «Wie schützen Sie Ihre Privatsphäre auf Ihren Facebook- und Instagram-Konten ein?».

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