11.07.2023

Elektronische Patientendossier implementieren

Das Thema elektronisches Patientendossier ist momentan in aller Munde. Sie haben sich sicher auch schon Gedanken darüber gemacht, wie Sie das elektronische Patientendossier implementieren können, nicht? Dann ist es allerhöchste Zeit! Wir führen Sie hier in das Thema ein und haben Ihnen einen Leitfaden zusammengestellt, um Ihnen die Vorbereitung und Umsetzung zu vereinfachen.

Sich für die Implementierung vorbereiten

Bevor Sie sich auf das Implementieren des elektronischen Patientendossiers (EPD) stürzen, ist es wichtig, entsprechend vorbereitet zu sein. Diese Schritte helfen Ihnen dabei, einen reibungslosen Übergang zum EPD zu gewährleisten und Ihr Praxisteam optimal auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

  1. Verständnis für das EPD entwickeln: Informieren Sie sich gründlich über die Funktionalitäten und den Nutzen des EPD. Klären Sie Fragen und stellen Sie sicher, dass Sie und Ihr Team das Konzept des EPD vollständig verstehen.
  2. Informationsbeschaffung und Schulung: Halten Sie Ihr Praxisteam auf dem Laufenden und stellen Sie sicher, dass alle relevanten Personen über die bevorstehende Implementierung des EPD informiert sind. Organisieren Sie Schulungen, Workshops oder Informationsveranstaltungen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen über das EPD Bescheid wissen.
  3. Analyse der vorhandenen IT-Infrastruktur und -Systeme: Überprüfen Sie Ihre aktuelle IT-Infrastruktur und -Systeme, um sicherzustellen, dass sie mit dem EPD kompatibel sind. Gegebenenfalls müssen Sie Anpassungen vornehmen oder neue Technologien implementieren, um eine reibungslose Integration des EPD zu ermöglichen.
  4. Datenschutz und Datensicherheit: Stellen Sie sicher, dass Sie die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der Patientendaten treffen. Überprüfen Sie Ihre Datenschutzrichtlinien und implementieren Sie entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten.

Anbindungsmöglichkeiten ans EPD

Beim elektronischen Patientendossier wird zwischen verschiedenen Anbindungsmöglichkeiten unterschieden. Diese erleichtern den Zugriff auf das System zu und tragen dazu bei, den Workflow in medizinischen Einrichtungen zu optimieren. Je nach den Anforderungen und Ressourcen Ihrer Praxis stehen unterschiedliche Lösungen zur Verfügung: 

a) Web-Portal-Anbindung: Einfach und schnell

Sie können das EPD über das Web-Portal der EPD-Gemeinschaft nutzen. Dabei importieren Sie Dokumente manuell ins EPD. Diese Anbindungsoption eignet sich besonders für Praxen mit geringem Dokumentenaufkommen. Es erfordert keine technische Integration, bietet aber einen schnellen Einstieg.

b) Integrierte Lösung: Nahtlos und effizient

Eine tiefere Integration ermöglicht eine direkte Verbindung Ihres Praxisinformationssystems mit dem EPD. Patientendaten können so automatisch gespeichert und abgerufen werden, ohne dass Sie zwischen verschiedenen Systemen wechseln müssen. Die enge Zusammenarbeit mit Ihrem Informatik-Partner ist wichtig, um die erforderlichen Schnittstellen zu implementieren.

Vergleich Gemeinschaften
Vergleich Gemeinschaften Kantone

Wie Sie das EPD im Praxisalltag nutzen

Die Anbindung ans elektronische Patientendossier (EPD) ist nur der erste Schritt. Um den vollen Nutzen aus dem EPD zu ziehen, ist eine effektive Anwendung im Praxisalltag entscheidend. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:

  1. Schulung und Fortbildung: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Praxisteam ausreichend geschult ist, um das EPD effektiv zu nutzen und die Datenschutzbestimmungen einzuhalten.
  2. Dokumentation und Datenverwaltung: Verwenden Sie das EPD zur effizienten Dokumentation und Verwaltung von Patientendaten. Tragen Sie relevante Informationen korrekt und zeitnah ein, um eine umfassende Patientenversorgung zu gewährleisten.
  3. Zusammenarbeit im Behandlungsteam: Nutzen Sie die Funktionen des EPD, um Befunde, Laborergebnisse und andere Informationen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Dadurch verbessern sie die Qualität der Versorgung und vermeiden Doppeluntersuchungen.
  4. Patienteninformation und Einbindung: Informieren Sie Ihre Patient:innen über das EPD und geben Sie ihnen die Möglichkeit, Ihnen ein Zugriffsrecht auf ihr EPD zu erteilen. Dadurch können Sie individuelle und patientenzentrierte Versorgung gewährleisten.

Erfassung und Pflege der Patientendaten im EPD

Für einen reibungslosen Betrieb Ihrer Praxis brauchen Sie auch ein durchdachtes  Management der Patientendaten. Gehen Sie nach diesem 3-Regel Prinzip vor, um strukturiert zu bleiben:

  • Strukturierung der Daten: Schaffen Sie eine übersichtliche Ordnung Ihrer Daten, um einen schnellen Zugriff zu gewährleisten. Nutzen Sie Ordner oder Tags, um verschiedene Informationen zu kategorisieren.
  • Anlegen von Dokumenten: Erfassen Sie relevante Informationen in Form von medizinischen Berichten, Laborergebnissen oder Arztbriefen, um eine umfassende Patientenhistorie zu gewährleisten.
  • Regelmässige Aktualisierung: Überprüfen Sie Ihre Daten regelmässig und ergänzen Sie diese bei Bedarf. Aktuelle Daten unterstützen eine optimale Versorgung und Entscheidungsfindung.

Durch eine strukturierte Datenorganisation, das Anlegen relevanter Dokumente und die regelmässige Aktualisierung der Daten im EPD schaffen Sie eine solide Grundlage für eine effektive Nutzung des Systems. Optimieren Sie Ihr Datenmanagement, um eine bessere Versorgung Ihrer Patienten zu gewährleisten.

Verpflichtung zur Anbindung ans EPD

Um Ihre Praxis erfolgreich ans elektronische Patientendossier (EPD) anzubinden, ist es wichtig, die gesetzlichen Vorgaben und Verpflichtungen zu verstehen. Sie haben sich sicher schon gefragt, ob die Umsetzung auch für Sie und Ihrer Praxis obligatorisch ist, Neu zugelassene Arztpraxen sind seit 1. Januar 2022 gemäss einer KVG-Revision dazu verpflichtet, das EPD zu nutzen. Diese Massnahme soll eine einheitliche und vernetzte Datenverwaltung im Gesundheitswesen fördern.

Wichtig ist, die relevanten Termine und Fristen im Blick zu behalten. Informieren Sie sich über die spezifischen Anforderungen in der Schweiz, um sicherzustellen, dass Sie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dazu gehört möglicherweise die Einreichung eines Antrags auf Zulassung zur Tätigkeit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP).

Gesetzliche Fragen sind meist eine Hürde und nehmen viel Zeit in Anspruch. Umso wichtiger ist es hier, sorgfältig zu planen, um eine Umsetzung rechtzeitig in Gang zu setzen. 

Kosten und Finanzierung des EPD

Last but not least fragen Sie sich natürlich instinktiv, wie viel das ganze kostet. Die genaue Höhe der Kosten kann je nach EPD-Gemeinschaft und Grösse Ihrer Praxis variieren. Grundsätzlich gilt aber: Das Eröffnen und Verwalten des EPD ist meistens kostenlos! Je nach Kanton und Berufsverband werden Sie auch in Ihrem Vorhaben finanziell unterstützt. Verlangen Sie also am besten einen Kostenvoranschlag vom entsprechenden EPD-Anbieter. Das wird Ihnen helfen, die Ausgaben besser einzuschätzen und Ihr Budget entsprechend zu planen.

Klar sind Kosten ein wichtiger Faktor, bedenken Sie aber auch stets die langfristigen Vorteile des EPD. Sorgen Sie vor und suchen Sie sich eine Gemeinschaft, die zukunftsorientiert ist und das ganze Ihren Bedürfnissen entsprechend umsetzen kann. Denn mit einer effektiven Nutzung des EPD können Sie Ihre Datenverwaltung verbessern, den Informationsaustausch erleichtern und die Effizienz in Ihrer Praxis steigern. Diese Aspekte können sich positiv auf Ihre Arbeit und die Versorgung Ihrer Patienten auswirken.

Es gibt noch mehr!

Das waren unsere Tipps zur Implementierung des elektronischen Patientendossiers. Wir haben aber noch weitere informative Artikel: Wollen Sie mehr über den Datenschutz bezüglich dem EPD wissen? Dann schauen Sie HIER vorbei!

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2023-07-11T11:13:30+00:00
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