Digitales Gesundheitswesen

Die Herausforderungen auf dem Weg zum digitalen Gesundheitswesen

Veröffentlicht am 20/09/2022

Doki using a laptop

Der Weg zum digitalisierten Gesundheitswesen ist vielseitig und die Reise dauert bereits länger als man vielleicht denkt. Man könnte behaupten, dass die ersten Meilensteine im Bereich digitales Gesundheitswesen bereits mehr als 100 Jahre zurückliegen, als der deutsche Professor und Wissenschaftler Wilhelm Conrad Roentgen im Jahr 1895 den Prototyp seiner gleichnamigen Technik in die Welt setzte. Seitdem ist einiges gegangen (vieles beschleunigt von der COVID-19 Pandemie, z.B. die Notwendigkeit der Video-Konsultation) – und vieles liegt noch vor uns. Wir schauen uns heute die grössten Herausforderungen an, die auf dem Weg zur Digitalisierung überwunden werden müssen.

Der Faktor Mensch

Sie fragen sich vielleicht, warum die Schweiz – ein Land, das normalerweise eher am oberen Ende der Länderstatistiken zu finden ist – ein weltklassiges Gesundheitssystem hat, dem es in Sachen Digitalisierung an etwas fehlt? Eine berechtigte Frage. Um dies zu verstehen, müssen wir uns die Faktoren genauer ansehen, die ins Spiel kommen, wenn Gesellschaften mit Veränderungen konfrontiert werden, wie etwa die Kultur. Die Hofstede-Kulturstudie besagt, dass die Schweiz beim Konzept der ” Vermeidung von Ungewissheit ” eine höhere Punktzahl aufweist (z.B. im Vergleich zu einem Land mit einem stark digitalisierten Gesundheitssystem wie dem Vereinigten Königreich).

Werte der Hofstede-Kulturdimensionen der Schweiz und des Vereinigten Königreichs

Abbildung 1 – Werte der Hofstede-Kulturdimensionen der Schweiz und des Vereinigten Königreichs

Was bedeutet dies nun für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Schweiz? Der Wert für Unsicherheitsvermeidung kann darauf hindeuten, dass eine Bevölkerung Veränderungen eher zögerlich gegenübersteht, da Veränderungen per se ein gewisses Mass an Unsicherheit mit sich bringen. Dies könnte einen Faktor im wahrgenommene digitalen Defizit des Schweizer Gesundheitssystems darstellen und unterstreicht die Bedeutung von Aufklärung und Kommunikation, wenn es darum geht, Veränderungen – und Verbesserungen – in der Technologie vorzunehmen.

Dennoch gibt es immer mehr Daten über die Schweizer Bevölkerung, die auf eine Offenheit und den Wunsch nach Digitalisierung im Gesundheitswesen hinweisen. Laut der Studie “Swiss eHealth Barometer 2022” gaben 71 % der Teilnehmer:innen an, dass die Möglichkeit, einen Termin online zu buchen, ein entscheidender Faktor bei der Wahl einer medizinischen Fachperson ist.

Gesunder Datenschutz, gesunde Patient:innen

Mit einer Bevölkerung, die zunehmend Wert auf einen lückenlosen Datenschutz legt, ist genau dies mit dem Fortschritt der Digitalisierung eine weitere Herausforderung. Gerade bei Gesundheitsdaten, die per Definition wegen ihrer persönlichen Natur besonders schützenswert sind, ist ein intensiver Fokus der allgemeinen Bevölkerung beobachtbar. Gesundheitsdienstleister müssen transparent beweisen, dass die sensiblen Daten in ihrer Obhut auf höchstem Level gesichert sind und nur für die vorgesehenen Zwecke gebraucht werden. Weltweit hat es in den letzten Jahren etliche Fälle gegeben, bei denen die Gesundheitsdaten von Patient:innen von Institutionen missbraucht – bzw. weiterverkauft wurden, was wiederum zu einem Vertrauensverlust führte. Dies gilt es heute, und in Zukunft, als Herausforderung zu meistern. 

Hier lohnt es sich ebenfalls, die Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) – häufig als “Artificial Intelligence” oder AI bezeichnet – und dessen Rolle im Gesundheitswesen zu beachten. Die potentiellen Anwendungen der KI sind vielversprechend, z.B. könnte sie dabei helfen, Krankheiten in Patient:innen präventiv zu erkennen und andere wichtige Prognosen zu machen. Aber ohne die Patientendaten ist auch eine künstliche Intelligenz eingeschränkt – daher ist sie für das volle Potential auszuschöpfen auch auf Daten hingewiesen, was auch in diesem Bereich die Wichtigkeit des Datenschutzes hervorhebt.

IoT – Das Mass der Dinge

Passend zum Thema KI: Die Zukunft des digitalen Gesundheitswesen (Health 3.0) verspricht eine personalisierte Pflege dank Auswertung von Gesundheitsdaten von Patient:innen. Diese werden auf verschiedenste Art und Weise gesammelt – unter anderem dank der “Internet of Things”-Technologie (IoT), die die Sammlung und Auswertung von diversen Gesundheitsdaten ermöglicht – z.B. mit Smartwatches und Wearables, die die Vitaldaten von Trägern messen. 

Während die akkurate Sammlung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten grosses Potential für eine komplexere, individuelle Pflege bietet, muss auch hier der Datenschutz an vorderster Stelle stehen.

Fazit

Die Digitalisierung des Gesundheitswesen ist im vollen Gange – nach einer Ankurbelung durch die COVID-19 Pandemie – und schreitet voran. Dies birgt Chancen für ein effektiveres Gesundheitssystem, bei dem die Qualität der personalisierten Patientenpflege im Mittelpunkt steht. Jedoch sind auf diesem Weg auch Herausforderungen in Form von Risiken anzutreffen. Können diese überwunden werden, ist das Potential für das Gesundheitswesen von morgen enorm.

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