Social Media
Die Deutschschweizer Spitäler und ihr Auftritt in den sozialen Medien
Publié le 02/03/2021
Spitäler in den sozialen Medien? Ja! Sie gehören sogar zu den Vorreitern in Sachen Digitalisierung und zeitgemässe Kommunikationskanäle.
Spätestens seit der Corona-Krise ist die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens in aller Munde. Doch bereits vor der Krise sind viele Deutschschweizer Spitäler auf die digitale Welle aufgestiegen, indem sie in den sozialen Medien aktiv wurden. Mit informativen, nützlichen und unterhaltsamen Inhalten schaffen sie eine enge Patient*innen-Bindung, die sich nun vor allem während der Corona-Krise bewährt. Viele haben sich zu vertrauenswürdigen Quellen für verlässliche Informationen und zu einem Ort des Austausches entwickelt. Sogar für das Rekrutieren von neuen Mitarbeiter*innen werden die sozialen Medien mittlerweile gerne genutzt.
Im Folgenden stellen wir Ihnen diejenigen Deutschschweizer Spitäler vor, die sich regelmässig mit qualitativ hochwertigen Inhalten auf den wichtigsten Social Media-Plattformen wie Linkedin, Facebook, Twitter und Instagram an eine zunehmend grosse Zahl von Followern richten.
Das Kantonsspital Baden (KSB): Big Player in Sachen Social Media-Strategie
Das KSB gehört zu den Big Playern im Bereich von effektiven Marketing- und Social Media-Strategien, dies vor allem seit der Einführung einer neuen Kommunikationsstrategie im Jahr 2017, für die die Agentur Redact beauftragt wurde. Die Strategie scheint aufzugehen, denn das KSB wurde 2019 für den Best of Content Marketing Award nominiert.
Im eigenen Blog setzt das KSB neben reinen Ratgeber-Beiträgen auf persönliche Geschichten von Patient*innen, auf Instagram auf professionelle Foto- und Videoaufnahmen, die vom Praxisalltag erzählen. Viel Aufwand betreibt das KSB auch bei der Realisation eigener Publikationen. Das Gesundheitsmagazin für den Kanton Aargau für Patient*innen und Spitalbesucher*innen erscheint einmal monatlich. Die Seiten sind zeitgemäss gestaltet, das ausgewogene Verhältnis von Bild und Text lädt zum Eintauchen ein, komplexe medizinische Sachverhalte werden einfach erklärt.
Folgen Sie dem KSB:
Das Universitätsspital Basel (USB): Offen für die sozialen Medien der jüngsten Generation
Das Unispital Basel ist auf allen gängigen Kanälen präsent, zählt auf Linkedin fast 13’400 Follower und ist seit April 2020 sogar auf TikTok aktiv. Damit nimmt das USB eine Vorreiterrolle innerhalb der Deutschschweizer Spitäler, die noch kaum auf Tiktok sind, ein. Auch sonst setzt das USB stark auf das bewegte Bild, so auf Linkedin und Youtube.
Weiter fällt auf, dass sich das USB in den sozialen Medien nicht nur an Patient*innen und an die Bevölkerung wendet, sondern immer wieder auch an potentielle neue Teammitglieder, indem es sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert.
Folgen Sie dem USB:
@unispitalbasel Frohe Festtage! 🎄##jerusalemachallenge ##TeamUSB ##foryou
♬ Originalton - unispitalbasel
Die Klinik Hirslanden und seine umfassende Kommunikation
Die Privatklinikgruppe Hirslanden ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und umfasst mehrere Kliniken und ambulante Praxiszentren. Dementsprechend gut ist die Gruppe auch in den sozialen Medien aufgestellt. Auf Linkedin werden regelmässig qualitativ hochwertige Beiträge gepostet, die detailliert aber dennoch verständlich über wichtige Themen aus der Medizin informieren. Auch komplexe Themen wie zuletzt Tabus rund um die Geburt werden hier aufs Tapet gebracht.
Der Blog informiert zu den Kategorien Medizin, Karriere, Baby, Hirslanden und Gesund leben. Ziel ist es, das medizinische Know-how der gesamten Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und regelmässig Stellung zu allgemeinen Themen rund um die Gesundheit und Medizin zu beziehen.
Den Twitter-Kanal nutzt Hirslanden vor allem dafür, die Bevölkerung zeitnah über aktuelle Zahlen seiner Patient*innen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zu informieren. Seit 2019 bewirtschaftet die Hirslanden ausserdem einen eigenen Instagram-Account.
Folgen Sie der Hirslanden:
#Coronavirus Update der Hirslanden Gruppe vom 05.02.21
— Hirslanden (@hirslanden) February 5, 2021
35 Covid-19 hospitalisierte Patienten (-2 in den letzten 24h)
13 davon auf der Intensivstation (-2 in den letzten 24h)
11 davon unter künstlicher Beatmung (-2 in den letzten 24h)
Mehr Informationen: https://t.co/9iYTM54W0j
Universitätsspital Zürich (USZ): Vorreiterrolle und grosse Followerschaft
Das Universitätsspital Zürich ist sehr gut in den sozialen Medien vertreten und auf allen gängigen Plattformen anzutreffen. Seit August 2020 besitzt das USZ sogar einen Account auf TikTok, der nur darauf wartet, mit spannenden Inhalten gefüttert zu werden.
Auf Linkedin erfreut sich das USZ mit über 20’000 Followern der grössten Online-Community der hier vorgestellten Spitäler. Auch auf Instagram gehört das USZ zu den Vorreitern. Auf dem seit bereits März 2016 und damit bedeutend früher als andere Spitäler betriebenen Instagram-Account gibt sich das Spital nahbar und persönlich. In der Serie #facesofusz werden jeden Mittwoch engagierte, interessante und aussergewöhnliche Spitalmitarbeiter*innen porträtiert. Im Newsroom der Website unterhält das USZ ausserdem einen eigenen Blog.
Folgen Sie dem USZ:
Inselspital Universitätsspital Bern: Junges Publikum und Nachwuchstalente im Blick
Das Inselspital Universitätsspital Bern ist an sechs Standorten vertreten und ist online auf den klassischen sozialen Medien aktiv, so bspw. auf Facebook seit 2010. Auf der neueren Plattform Instagram besitzt die Gruppe zwar einen Account jedoch sucht man vergeblich nach Beiträgen. Überraschenderweise kann der Account trotzdem fast 1’000 Abonnenten zählen. Der Bedarf nach Instagram-Content wäre also offenbar vorhanden.
Umso aktiver jedoch ist die Inselgruppe auf dem ebenfalls eigenen Account inselgruppe_berufseinstieg. Hier erfahren wir Persönliches von den Mitarbeitenden, vor allem den Lehrlingen, die als “inselhereos” bezeichnet werden. Ein junges Publikum und potentielle Nachwuchstalente werden so angesprochen. Die Berufsbildung Insel Gruppe AG bildet rund 300 Lernende an 6 Standorten in 15 verschiedenen Berufsrichtungen aus.
Folgen Sie dem Inselspital:
Stadtspital Waid und Triemli: Kreativität, Emotionalität und Nähe
Das Stadtspital Waid und Triemli ist gut aufgestellt in den sozialen Medien und in Sachen Kommunikation. Auf den Zusammenschluss 2019 von Waid und Triemli folgte sogleich die erste grosse gemeinsame Marketingkampagne «Mis Züri. Mis Spital», konzipiert von der Zürcher Agentur Die Antwort. Patient*innen erzählen in Videos von ihren ganz persönlichen und zuweilen sehr emotionalen Erlebnissen in den zwei Spitälern. Damit verdeutlichte das Stadtspital Waid und Triemli seine Nähe zu seinen Patient*innen und zu allen Bevölkerungsschichten.
Besondere Kreativität aber vor allem Mut zum Humor legte das Stadtspital bei seiner neuesten Kampagne an den Tag. Im Rahmen von «Mis Spital. Min Job» erzählen Pflegefachpersonen in Kurzfilmen aus ihrem Arbeitsalltag. Begleitet und interviewt werden sie vom Schweizer Arzt und Comedian Fabian Unteregger.
Folgen Sie dem Stadtspital Waid und Triemli:
Luzerner Kantonsspital (LUKS): Ausgewählte Plattformen und Austausch mit der Bevölkerung
Das Luzerner Kantonsspital setzt bei seiner Social Media-Strategie komplett auf Instagram und Linkedin, weder das Facebook noch das Twitter-Profil werden aktiv bewirtschaftet. Auf Instagram gewährt das Spital spannende Einblicke in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden. Jede Woche lässt sich ein anderes Teammitglied über die Schulter schauen.
Das LUKS setzt bei seiner Social Media Strategie stets auf Interaktion und den Austausch mit der Bevölkerung. Interessierte werden dazu angehalten, Fragen zu stellen, welche dann von Expert*innen aufgegriffen und beantwortet werden. Das Spital setzt daneben auch auf reine Audio-Kommunikation. Im seit Oktober 2020 auf Spotify verfügbaren Podcast «Gsond ond zwäg is Alter» stehen medizinische Fragen und Bedürfnisse der älteren Bevölkerung im Fokus. Damit trägt das Spital der zunehmenden Beliebtheit von Podcasts Rechnung.
Folgen Sie dem LUKS:
Fazit: Folgen Sie den Deutschschweizer Spitälern in den sozialen Medien. Es lohnt sich!
Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheitswesen profitieren heute von einer vermehrten Online-Präsenz, so auch die Deutschschweizer Spitäler. Es ist anzunehmen, dass diese Präsenz in kommender Zeit noch ausgebaut wird. Auch jüngere Plattformen wie Tiktok dürften in Zukunft für das Gesundheitswesen interessant sein. Wichtige Akteure aus dem Gesundheitswesen, so auch das BAG, haben die junge Plattform während der Corona-Krise bereits für die Kommunikation mit der jungen Bevölkerung entdeckt.
Möchten Sie mehr erfahren, über die Vorteile der aktiven Nutzung von Social Media für Gesundheitsfachpersonen? Dann lesen Sie unseren Artikel dazu.
Um Ihre Online-Präsenz noch attraktiver zu gestalten, empfehlen wir ausserdem unsere Tipps für eine starken Online-Auftritt und unseren Artikel über die Vorteile einer eigenen Webseite für Gesundheitsfachpersonen.
