Zum 175 jährigen nationalen Jubiläum fragen wir, wo die Schweiz eigentlich in Punkto digitale Gesundheit steht: was haben wir erreicht? An was sind wir gerade dran? Und welche digitalen Ziele hat sich das Gesundheitswesen für die Zukunft gesetzt? Sind Sie als Gesundheitsfachperson schon auf dem neuesten Stand? Wir beantworten all diese Fragen und geben Ihnen ein paar gute Vorsätze mit auf dem Weg!
Was wurde bereits in der digitalen Gesundheit Schweiz erreicht?
Wo die Schweiz bei der digitalen Gesundheit steht, gehen die Meinung deutlich auseinander. Wo manche die Schweiz für Ihren Weg der Digitalisierung loben, sind andere der Meinung, wir wären noch in den Kinderschuhen der eHealth-Revolution. Was stimmt nun? Hier ein paar Antworten.
In den letzten Jahren hat das Schweizer Gesundheitswesen so einiges in Punkto Digitalisierung aufgeholt. Allen voran: die Einführung des elektronischen Patientendossiers, ein Meilenstein, der viele Türen für die digitale Umstellung öffnet. Wir haben in unserer EPD-Artikelserie einige Vorteile des elektronischen Patientendossiers schon beleuchtet. Erfahren Sie hier mehr:
- Elektronisches Patientendossier – Wie es die Kommunikation mit Ihren Patienten verbessert
- Wie werden die Daten meiner Patienten im EPD verwaltet?
Neben den jetzigen Vorteilen für Ihre eigene Praxis und Ihren Patient:innen, werden sich auch in Zukunft viele neue Möglichkeiten ergeben:
Digitalisierung von Dokumenten und Akten
Hier kann das elektronische Patientendossier seine Stärken zeigen. Dokumente und Akten, die heute noch in Papierform ausgedruckt und genutzt werden, können als digitale Form in das EPD integriert werden und so viele Prozesse vereinfachen und beschleunigen. Das betrifft z.B. die folgenden Dokumente:
- Gesundheitsheft für Kinder und Jugendliche
- Integration des elektronischen Impfausweises
- Zusammenarbeit mit dem kommenden E-Rezept
- Integration des elektronischen Mutterpasses (E-Mutterpass)
Wie weit ist die Praxisverwaltung digitalisiert?
Die Praxisverwaltung wurde in der Schweiz seit längerem digitalisiert, was Praxisverwaltungssysteme zu festen Bestandteil der heutigen medizinischen Einrichtung macht. Dieser Schritt hat OneDoc auch dazu veranlasst, seinen Beitrag zur digitalen Gesundheit in der Schweiz zu leisten.
Die digitale Praxisverwaltung wird hier mit einem synchronisierten Terminplanungssystem ergänzt. Ein System, das durch seine integrierte Online-Terminbuchung Millionen von Patient:innen und tausende von Gesundheitsfachpersonen ins digitale Boot holte.
Digitalisierung der Praxisverwaltung auf einem Blick
- Digitale Praxisverwaltungssysteme (Axenita-Axonlab, Aeskulap, vitomed etc.)
- Synchronisierte Terminplanungssysteme
- Online-Terminbuchungen für Patient:innen und Gesundheitsfachpersonen
- Recall- und Erinnerungssysteme
Medizinische Konsultationen heute digital möglich
Ein grosses Potenzial haben digitalisierte Konsultationen wie Video- und Notfallberatungen. Gesundheitsfachpersonen in der Schweiz erkennen den Wert dieser digitalen Mittel und haben es zum Teil breitflächig in ihre Praxis eingeführt. Videoberatungen, wie OneDocs Videosprechstunde, reduzieren so Kosten und sparen enorm viel Zeit ein. Konsultationen können so nämlich ortsunabhängig durchgeführt werden.
Notfallberatungen, wie die Lösung von OneDoc, helfen hingegen, Notfallzentren zu entlasten und Patient:innen an Hausärzten in der ganzen Region umzuleiten. Diese sehr junge Entwicklung trägt schon Früchte, denn es sind schon hunderte Anfragen bei der OneDoc-App eingegangen. Lesen Sie HIER mehr dazu!
Wo die digitale Gesundheit der Schweiz hingeht
Die digitale Gesundheit in der Schweiz hat also schon einiges erreicht, dennoch hat die Digitalisierung einen langen Weg vor sich. Denn im Vergleich zu einigen Nachbarländern und Branchen ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Schweiz langsamer vorangeschritten. So lag die Schweiz im Digital-Health-Index-Ranking im Jahr 2018 beim Digitalisierungsgrad auf Platz 14 von 17 Ländern, laut der Bertelsmann Stiftung. Da geht also sicher noch was.
Vor allem das elektronische Patientendossier kann hier aber für Abhilfe und für neue Möglichkeiten schaffen die digitale Gesundheit in der Schweiz voranzutreiben. Ein grosses Ziel ist es, die ganzen Dokumente und Akten, sowie Prozesse zu digitalisieren und aufeinander abzustimmen. Erst so kann alles reibungslos ablaufen.
Blicken wir aber in die Zukunft: Mit der Einführung von Technologien wie dem E-Rezept, dem E-Mutterpass und Überlegungen zur Digitalisierung des Gesundheitshefts für Kinder und Jugendliche steht die Schweiz an der Schwelle zu einer neuen Ära der Gesundheitsversorgung.
1. E-Rezept: Die Implementierung des E-Rezepts in der Schweiz ist weit fortgeschritten. Es ermöglicht Ärzten, Rezepte digital auszustellen, und Apotheken, diese einfach zu erfassen. Die Technologie reduziert administrative Aufwände und bietet mehr Sicherheit.
2. E-Mutterpass: Seit Januar 2022 ist der E-Mutterpass als Teil der elektronischen Patientenakte verfügbar. Er bietet Schwangeren und medizinischem Fachpersonal einen einfachen Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen.
3. Elektronisches Gesundheitsheft für Kinder: Die Idee, ein elektronisches Gesundheitsheft für Kinder und Jugendliche einzuführen, wird in der Schweiz diskutiert. Es könnte eine wertvolle Ressource für die Überwachung und Förderung der Gesundheit von Kindern sein.
Gute digitale Vorsätze für Gesundheitsfachpersonen
- Bleiben Sie auf dem Laufenden: Die digitale Landschaft verändert sich ständig. Bilden Sie sich fort, um die neuesten Technologien und Best Practices zu verstehen.
- Fördern Sie die Akzeptanz: Ermutigen Sie Patienten, digitale Dienste wie den E-Mutterpass oder das E-Rezept zu nutzen. Erklären Sie die Vorteile und unterstützen Sie sie bei Bedarf.
- Wahren Sie die Privatsphäre: Die Sicherheit von Patientendaten hat oberste Priorität. Stellen Sie sicher, dass alle digitalen Prozesse den Datenschutzbestimmungen entsprechen.
- Seien Sie offen für Neues: Die Digitalisierung bietet enorme Chancen zur Verbesserung der Patientenversorgung. Seien Sie offen für neue Technologien und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
Die Zukunft der digitalen Gesundheit in der Schweiz ist vielversprechend. Mit der richtigen Einstellung und den richtigen Werkzeugen können Gesundheitsfachpersonen eine aktive Rolle bei der Gestaltung einer effizienteren und patientenorientierteren Gesundheitsversorgung spielen. Der Weg zur vollständigen Digitalisierung mag noch lang sein, aber die Reise hat bereits begonnen, und die Möglichkeiten sind grenzenlos.
